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[ … ] verbeug[t sich zum? ] Sonnengott.
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[ … ] nur der Sonnengott [ … ]
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[ … ] ihre […]e [ … ]
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Und dieses Opfer/Ritual [ … ]
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[ … Le]ben [ … i]n Zukunft [ … ]
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Sie waschen [si]ch.
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[Am (nächsten) Morgen] in der Frühe [ … ] schnell leere [ … ] ein wenig weg.
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[Aus? den] Speichergruben nimmt man kostbare Gewänder.
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Zum Sonnengott verneigt man sich.
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Und man macht ebenso.
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Wie [ … ] auf den Tafeln st[eh]t,
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opfert er [ … ]x 1 Rind und 1 Schaf
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Und die Worte spricht man dabei.
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Man spricht [folgendermaß]en:
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„Sonnengott des Himmels, mein Herr, [der Erde und] aller [Länder] Herr der Rechtssache [bist du, aller ]Hirte bist du.
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Jetzt [ … ] dem [Sonnengott] Substitute, [ … ] dem Ritualherrn [ lange] Jahre [ … ]
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Und [die Worte sprechen sie dabei in genau der gleichen Weise. ]
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Und der Sonnengöttin der Erde [ … ]
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Die Beschwörerinnen verneigen1 sich zu ihr.
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[die Worte] von den Tafeln spre[chen sie] dabei wieder in genau der gleichen Weise [für sich].
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Sobald man fertig ist,
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Nimmt man die Ersatzbilder,
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Die neben [der Sonnengöttin der Er]de sitzen, hoch
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Und hält sie [dem Ritualherrn] hin.
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Und den Ritualherren versehen sie vor der [Sonnengottheit d]er Erde mit Kleidern?.2
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Wie es aber auf den Tafeln der Ersatzbilder steht,
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spricht man dabei die Worte der Ersatzbildtafeln.
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Sobald man mit dem Sprechen der Worte der Tafeln fertig ist,
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bringt man ferner die lebenden Substitute, einen Mann und eine Frau, her[auf].
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Und der Mann ist mit 1 Kleid, einem hurritischen Gewand, einem Gewand, 1 bestickten Gürtel, einem Paar Gamaschen mit ŠATURRATU-Tuch, einem Paar Gamaschen, einem Paar Sch[uhe] mit MARŠU-Fell bekleidet.
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Die Frau aber ist mit 1 Kleid, 1 Kapu[ze]?, 1 Unterkleid für Frauen, 1 Kopfbinde, 1 bestickten Gürtel, einem Paar Gamaschen (und) einem Paar Frauenschuhen bekleidet.
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Man [brin]gt sie vor die Sonnengottheit der Erde als Ersatzleistung für die Ritualherren.
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Dabei spricht man aber die Worte dieser Tafel(n) [folgendermaß]en?:
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„Sonnengottheit der Erde und Götter der Erde, i[hr? … ] König (und) Königin in dieser Angelegenheit die/als Substitute [ … ]
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Du, Sonnengottheit der Erde und Götter der Erde, [ ] jenes bösen Wortes, des Blutes, des Tränenstroms, des Eides, des Fluches, der Verhexung, der Verunreinigung, des Blutes
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[ … ] xxx böse xxx3 im Schrecken/Ehrfurcht der Götter und Me[ns]chen behaltet diese [in Erinnerung!]
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Den Ritualherren aber [übe]rlasse dauerhaft4 lange Jahre [ der Zukunft,] Leben, Gesundheit!
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Dafür, dass wir [eben gerade] an Stelle jener bösen Worte [diese Substit]ute hingestellt haben,
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seid du, Sonnengottheit der Erde, [und Götter der Erde] Zeugen!
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Und in jenen bösen [Worten sollt ihr diese ]erinnern!5
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Und [zieh]t nichts stattdessen [in Rechnung]!“
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Anschließend [kommt] der Ritualherr dieTreppe hinauf.
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Sobald man an die Beschwörerinnen ebenso das Wort richtet,
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sc[hick]t man die lebendigen Sub[stitut]e aber wieder auf diesen Weg.6
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Und die Ritualherren gehen [zu den Zel]ten der Waschung
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Und sie waschen sich.
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Der 2. Tag ist beendet.
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[Am nächsten Morgen] aber [handelt ma]n am 3. Tag ebenso und [am] 4. Tag ebenso.
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Sobald man aber fertig ist,
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[sch]reibt man ferner [seinen?] Stamm [auf 2 Holztafeln ] nieder.
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Eine Tafel bindet man einem Schaf, die andere Tafel einem Ziegenbock [um].
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Und die Opfergruben füllt man auf:7
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[ … ] in der Grube der Sonnengöttin der Erde vergräbt man ein Schaf, in der Grube der männlichen Götter einen Ziegenbock, [beide gefa]ngen (und) lebendig.
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[Und sobald] man das Auffüllen der Opfergruben erledigt,
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ist jenes Ritual des aus-der-Erde-Nehmens und das Ersatzfigurenritual beendet.
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Ferner (ist es ) die Frau, welche das Schlachtopfer macht.8
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[Und vo]n der Gottheit war es folgendermaßen festgesetzt, genau an welchem Tag.
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An diesem [Tag gr]äbt man eine große [Opfergrube]
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und den Sonnengott des Himmels, die Sonnengöttin der Erde und [die zwei Substit]ute setzt man folgendermaßen hin.
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[ … ] die dort in der Nähe gebauten, welches das obere Innengemach ist,
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Setzt man [den Sonnengott des Himmels hine]in.
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Die Statue des Sonnengottes des Himmels: eine mit Silber überzogene Holzstatue, Ohrrin[ge aus Gold? … ] lieg[t].
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[ … ] aus 1 Schekel? [ … ] innen [ … ]
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Nach HED 3, 290, könnte die Form von ḫenk-, ḫi(n)k- „übergeben, überlassen; opfern“ stammen (die entsprechende Übersetzung lautete: „Die Beschwörerinnen überlassen/opfern es/ihn wieder.“). Aufgrund der Verbindung mit appa wurde hier eine Abstammung von ḫe(n)k-, ḫi(n)k-, ḫai(n)k- „sich verbeugen“ in Erwägung gezogen (vgl. HED 3, 294).
Nach HEG W-Z 531 eher nicht zu „bekleiden“ zu stellen. Verb u.B.
Text E add. eventuell „des Redens“. Vgl. zu Kolon 50 und 51 auch CTH 448.2.1.4 § 3' Kolon 7.
Vgl. zur Übersetzung T aracha P. 2001b, 688; nicht erwähnt in CHD Š 30b, wo für appan šak(k)- „erinnern“ nur Beispiele mit -za aufgeführt sind.
Vgl. zu dem Ausdruck KASKAL-an piya- „auf den Weg schicken“ CHD P 74a.
Vgl. zu diesem Ausdruck Taracha 1990, 177: „they fill the storage pits up.“ Vgl. auch HED 2, 273ff. mit einer Bedeutung von anda ep(p)- „take in, hold in, round up, wrap around, include, inlay, insert“.
Nach Hoffner H.A. 2010c, 139, sollte es wohl „Welcher Viehhof auch immer gemacht ist,“ lauten.
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